Der alltägliche Stress einer glücklichen Mutter
Posted by Lisa EiffelGestern war wieder mal ein total verrückter Tag. Alles begann wie jeder andere Montag. Meine beiden Lieblinge, Jake und Lena, ließen sich wieder einmal nur schwer aus dem Bett bekommen während ich die sinnlosen Weck-Versuche bei meinem Mann schon vor über 20 Jahre aufgegeben hatte.
Als dann doch nach einer gefühlten Ewigkeit alle am Frühstückstisch auf meine Pancakes warteten, dachte ich schon, ich würde heute vielleicht etwas zur Ruhe kommen. Doch weit gefehlt. Es fing alles damit an, dass die Kaffeemaschine ihren Geist aufgab. Da dies aufgrund der in der Familie liegenden Sucht nach Kaffee sehr ungünstig war, rannte ich gleich zu meinem Telefon um den Mechaniker anzurufen.
Dieser ging, Gott sei dank, auch gleich ans Telefon und versprach noch heute bei mir vorbeizuschauen. In der Zwischenzeit musste ich noch meinen beiden Kindern ein Pausenbrot einpacken und mit ihnen zur Schule düsen. Den Bus hatten wir natürlich schon verpasst.
Als ich nach Hause kam, läutete schon wieder das Telefon. Verzweifelt lief ich dem Klingeln hinterher. Wo war nur das Mobilteil des schnurlosen Telefons? Fluch und Segen zugleich. Es war meine beste Freundin, Juliane, die sich Ihre Sorgen vom Leibe schwätzen wollte. Da ich allerdings aufgrund des Kaffee-Entzugs schon Mangelerscheinungen litt, konnte ich mich nicht auf Ihr Gerede konzentrieren. War wahrscheinlich eh nix wichtiges. Stattdessen fing ich an die, die Zeitschriften auf dem Tisch durchzublättern. Oho dachte ich mir: Stiftung Warentest testet Schnurlostelefone. Was die nicht alles testen. Wenigstens war mein Telefon Testsieger. Ein kleiner Sieg an diesem doch so chaotischem Tag. Vielleicht würde wenigstens dieses Schnurlos Telefon mich überleben.
Da war doch noch was. Ach ja, ich war ja immer noch am Telefonieren mit meiner Freundin. Die hatte ich vor lauter Gedankengängen schon wieder fast verdrängt. Der Kaffeemaschinen Mechaniker, auch als Lebensretter bekannt, erlöste mich dann von der Quietschestimme meiner Freundin. Ich wimmelte sie ab und öffnete die Tür.
Von der Türschwelle strahlte mich ein gutaussehender Jüngling der wohl Mitte Zwanzig sein musste. Leider hatten wir nicht genug Zeit uns etwas genauer zu unterhalten, denn nachdem er die Maschine fachmännisch repariert hatte verließ er auch schon wieder meine Wohnung. Den hatte ich mir am Anfang netter vorgestellt. Wenigstens konnte ich jetzt in Ruhe meinen wohlverdienten Kaffee genießen.
Doch schon nach wenigen Minuten klingelte bereits mein von Stiftung Warentest ausgezeichnetes schnurloses Telefon, auf das ich vorher noch so stolz war. Jetzt verfluchte ich es. Meine Kinder mussten von der Schule geholt werden. Ach, ist Familie nicht einfach herrlich?